Warum das Training der inneren Oberschenkel so wichtig ist
Die inneren Oberschenkel gehören zu den am häufigsten vernachlässigten Muskelgruppen im Fitnesstraining. Dabei spielen sie eine entscheidende Rolle für unsere Körperstabilität und Beweglichkeit im Alltag. Ein gezieltes innerer Oberschenkel Training verbessert nicht nur die ästhetische Erscheinung der Beine, sondern stärkt auch die gesamte untere Körperhälfte und beugt Verletzungen vor. Besonders bei Sportarten wie Laufen, Fußball oder Skifahren profitieren wir von kräftigen Adduktoren, wie die inneren Oberschenkelmuskulatur in der Fachsprache genannt wird.
Die meisten herkömmlichen Beinübungen konzentrieren sich auf Quadrizeps, Gesäß und hintere Oberschenkel, während die Innenschenkel oft zu kurz kommen. Mit den richtigen Übungen lässt sich dies jedoch leicht ändern – ganz ohne Fitnessstudio und teure Geräte.
Die Anatomie der inneren Oberschenkel verstehen
Bevor wir mit dem Training beginnen, lohnt sich ein kurzer Blick auf die Anatomie. Die innere Oberschenkelmuskulatur besteht aus fünf verschiedenen Muskeln, die gemeinsam als Adduktoren bezeichnet werden:
- Adductor magnus: Der größte und kräftigste der Adduktoren
- Adductor longus: Ein langer, schlankerer Muskel
- Adductor brevis: Ein kürzerer, tieferliegender Muskel
- Gracilis: Der schlankste und am weitesten innen liegende Muskel
- Pectineus: Ein flacher Muskel im oberen Bereich des Oberschenkels
Diese Muskeln arbeiten zusammen, um das Bein zur Körpermitte hin zu bewegen (Adduktion) und unterstützen auch bei Drehbewegungen des Beins. Eine ausgewogene Kräftigung dieser Muskelgruppe ist essenziell für eine harmonische Beinmuskulatur und eine stabile Hüfte.
Die effektivsten Übungen für starke Innenschenkel
Für ein wirkungsvolles innerer Oberschenkel Training braucht es keine komplizierten Geräte. Die folgenden Übungen können größtenteils mit dem eigenen Körpergewicht oder einfachen Hilfsmitteln durchgeführt werden und eignen sich sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene.
1. Seitliche Beinheben im Liegen
Diese Basisübung zielt direkt auf die Adduktoren ab:
- Lege dich auf die rechte Seite, Beine gestreckt, der Kopf ruht auf dem ausgestreckten rechten Arm.
- Kreuze das linke Bein über das rechte und stelle den linken Fuß vor oder hinter dem rechten Bein ab.
- Hebe nun das rechte Bein langsam so weit wie möglich nach oben, halte kurz und senke es wieder ab.
- Führe 15-20 Wiederholungen durch, dann wechsle die Seite.
Fortgeschrittene Variante: Verwende ein Fitnessband um die Knöchel für zusätzlichen Widerstand.
2. Sumo-Kniebeugen
Sumo-Kniebeugen beanspruchen die inneren Oberschenkel intensiv:
- Stelle dich mit deutlich mehr als schulterbreit geöffneten Beinen hin, die Fußspitzen zeigen leicht nach außen.
- Spanne die Rumpfmuskulatur an und halte den Rücken gerade.
- Senke das Gesäß nach unten ab, als wolltest du dich auf einen Stuhl setzen.
- Achte darauf, dass die Knie in Richtung der Fußspitzen zeigen und nicht nach innen knicken.
- Gehe so tief wie möglich, ohne die korrekte Form zu verlieren.
- Drücke dich aus den Fersen wieder nach oben in die Ausgangsposition.
Tipp: Bei dieser Übung solltest du besonders auf die korrekte Ausführung achten, um Knieprobleme zu vermeiden.
3. Seitstütz mit Beinheben
Diese anspruchsvolle Übung trainiert gleichzeitig Innenschenkel und Rumpfstabilität:
- Begib dich in den Seitstütz: Stütze dich auf den Unterarm, Körper bildet eine gerade Linie.
- Platziere das obere Bein vor dem unteren auf dem Boden.
- Hebe das untere Bein langsam an und senke es wieder ab, ohne den Boden zu berühren.
- Führe 12-15 Wiederholungen pro Seite durch.
4. Froggy Glute Bridge
Eine hervorragende Übung für Innenschenkel und Gesäß:
- Lege dich auf den Rücken, die Füße flach auf dem Boden, die Knie angewinkelt und nach außen geöffnet (Froschposition).
- Bringe die Fußsohlen zusammen, die Knie sind weit geöffnet.
- Hebe das Becken vom Boden ab, bis Oberschenkel und Oberkörper eine Linie bilden.
- Halte die Position für 2-3 Sekunden und senke das Becken langsam wieder ab.
- Führe 15-20 Wiederholungen durch.
Optimale Trainingsfrequenz und Progression
Wie bei jedem Muskeltraining ist auch beim innerer Oberschenkel Training die richtige Dosierung entscheidend für den Erfolg. Anfänger sollten mit 2-3 Trainingseinheiten pro Woche beginnen und ausreichend Regenerationszeit zwischen den Einheiten einplanen. Der Muskelaufbau findet nämlich nicht während des Trainings, sondern in den Ruhephasen statt.
Um kontinuierlich Fortschritte zu erzielen, solltest du regelmäßig die Intensität deines Trainings steigern. Dies kannst du durch verschiedene Methoden erreichen:
- Erhöhung der Wiederholungszahl
- Hinzufügen zusätzlicher Sätze
- Verwendung von Widerstandsbändern oder leichten Gewichten
- Einbau anspruchsvollerer Übungsvarianten
- Verkürzung der Pausen zwischen den Sätzen
Eine bewährte Strategie ist, mit 2-3 Sätzen à 12-15 Wiederholungen zu beginnen. Sobald die letzte Wiederholung nicht mehr herausfordernd ist, kannst du die Intensität nach dem FITT-Prinzip (Frequenz, Intensität, Time, Type) anpassen.
Dehnung und Mobilisation nicht vergessen
Ein ausgewogenes innerer Oberschenkel Training umfasst nicht nur kräftigende Übungen, sondern auch gezielte Dehnungen. Verspannte Adduktoren können zu Hüft- und Rückenproblemen führen und die Beweglichkeit einschränken. Folgende Dehnübungen sind besonders effektiv:
Sitzender Schmetterling
- Setze dich auf den Boden, führe die Fußsohlen zusammen und ziehe die Fersen möglichst nah an den Körper.
- Lege die Hände auf die Innenseite der Knie und drücke diese sanft Richtung Boden.
- Halte die Position für 30-60 Sekunden und atme dabei tief und gleichmäßig.
Liegende Innenschenkeldehnung
- Lege dich auf den Rücken, nahe an einer Wand.
- Strecke die Beine an der Wand hoch und öffne sie so weit wie möglich zu den Seiten.
- Spüre die Dehnung in den Innenschenkeln und halte für 1-2 Minuten.
Diese Dehnübungen solltest du idealerweise nach jedem Training durchführen, kannst sie aber auch zwischendurch in deinen Alltag einbauen, besonders wenn du viel sitzt oder stehst.
Ganzheitlicher Ansatz für optimale Ergebnisse
Ein effektives innerer Oberschenkel Training sollte immer Teil eines ganzheitlichen Fitnesskonzepts sein. Isolierte Übungen haben zwar ihre Berechtigung, die besten Ergebnisse erzielst du jedoch, wenn du sie mit komplexen Bewegungsmustern kombinierst, die mehrere Muskelgruppen gleichzeitig ansprechen.
Ergänze dein Training daher mit funktionellen Übungen wie Ausfallschritten, Kniebeugen und Beckenheben. Auch Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Inline-Skaten trainieren die inneren Oberschenkel auf natürliche Weise mit.
Vergiss nicht, dass auch die Ernährung eine entscheidende Rolle spielt, wenn du definierte Innenschenkel anstrebst. Eine proteinreiche Ernährung unterstützt den Muskelaufbau, während ein moderates Kaloriendefizit hilft, überschüssiges Fettgewebe zu reduzieren und die Muskeldefinition zu verbessern.
Mit konsequentem Training, ausreichend Regeneration und der richtigen Ernährung wirst du schon nach wenigen Wochen spürbare Fortschritte bemerken – nicht nur in Form stärkerer und definierterer Innenschenkel, sondern auch durch eine verbesserte Körperhaltung und mehr Stabilität im Alltag.

Ich bin Andreas Fulterer, ein begeisterter Gesundheits- und Fitnessberater. Mit meiner Liebe für Sport und gesunde Ernährung helfe ich anderen Menschen dabei, ihr Wohlbefinden zu steigern. Ich bin überzeugt, dass ein gesunder Lebensstil der Schlüssel zu Vitalität und Lebensfreude ist. Begleite mich auf dieser spannenden Reise zu einem fitteren, gesünderen Leben!